Kryolipolyse: Wirkung, Ablauf, Vorteile und Risiken der Kältebehandlung

Die Kryolipolyse – umgangssprachlich häufig als Fett-weg-mit-Kälte-Behandlung bezeichnet – ist ein nicht-invasives ästhetisches Verfahren, das entwickelt wurde, um hartnäckige Fettpolster gezielt zu reduzieren. Sie gilt als Alternative zu invasiveren Methoden wie der Fettabsaugung und wird seit einigen Jahren in Kosmetikstudios und medizinischen Praxen angeboten.

Was ist Kryolipolyse?

Der Begriff Kryolipolyse setzt sich aus den Wörtern kryo (Kälte), lipo (Fett) und lyse (Auflösung) zusammen. Das Verfahren basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Fettzellen empfindlicher auf Kälte reagieren als umliegendes Gewebe. Durch gezielte Abkühlung werden Fettzellen geschädigt und anschließend vom Körper auf natürliche Weise abgebaut.

Wie funktioniert das Verfahren?

  1. Anlegen des Applikators:
    Ein spezielles Gerät saugt das Gewebe der zu behandelnden Körperstelle leicht an.
  2. Gezielte Kälteapplikation:
    Das Fettgewebe wird für ca. 30–60 Minuten auf niedrige Temperaturen (typisch zwischen -5 und -10 °C) heruntergekühlt.
  3. Zelltod der Fettzellen:
    Die Kälte löst eine sogenannte Apoptose (programmierter Zelltod) der Fettzellen aus, ohne Haut, Muskeln oder Nerven zu schädigen.
  4. Natürlicher Abbauprozess:
    In den folgenden Wochen baut der Körper die zerstörten Fettzellen über das Lymphsystem ab. Ergebnisse sind daher meist erst nach 6–12 Wochen sichtbar.

Für welche Körperbereiche eignet sich die Kryolipolyse?

Die Methode ist besonders für örtlich begrenzte Fettpolster geeignet, z. B.:

  • Bauch
  • Hüften / „Love Handles“
  • Oberschenkel (innen/außen)
  • Oberarme
  • Rückenrolls („BH-Fett“)
  • Kinnregion (je nach Gerät)

Wichtig: Die Kryolipolyse ist kein Verfahren zur Gewichtsreduktion, sondern zur Formung und Konturierung.

Vorteile der Kryolipolyse

  • Nicht-invasiv: Keine Schnitte, keine Betäubung, keine Narben.
  • Kurze Behandlungsdauer: Meist 45–70 Minuten.
  • Alltagsfähig sofort nach der Behandlung: Kein Ausfall erforderlich.
  • Natürlicher Abbau: Die Ergebnisse wirken schrittweise und natürlich.

Risiken und mögliche Nebenwirkungen

Wie jedes ästhetische Verfahren ist auch die Kryolipolyse nicht frei von Risiken. Typische Nebenwirkungen sind:

  • Rötungen und leichte Schwellungen
  • Taubheitsgefühle oder Kribbeln
  • Hämatome (blaue Flecken)
  • Druckempfindlichkeit

Seltene, aber mögliche Risiken:

  • Paradoxe Fettvermehrung (PAH): Das behandelte Gebiet vergrößert sich statt sich zu verkleinern. Diese Komplikation ist selten, aber nur operativ korrigierbar.
  • Nervenirritationen oder längere Taubheitsgefühle (normalerweise reversibel)

Eine professionelle Beratung vor der Behandlung ist daher wichtig.

Wer sollte auf eine Kryolipolyse verzichten?

Die Behandlung ist nicht geeignet für:

  • Schwangere oder stillende Personen
  • Menschen mit Kälteallergie oder -urtikaria
  • Personen mit Raynaud-Syndrom
  • Patienten mit ausgeprägten Lebererkrankungen
  • Personen mit schweren Durchblutungsstörungen
  • Menschen mit Hautinfektionen oder offenen Wunden im Behandlungsbereich

Ergebnisse: Was ist realistisch?

Die Wirkung kann je nach Person und Körperregion variieren. Studien zeigen, dass eine einzelne Sitzung ca. 20–25 % Reduktion des Fettgewebes im behandelten Bereich bewirken kann. Oft werden 2–3 Sitzungen empfohlen.

Die Resultate sind langfristig, da zerstörte Fettzellen nicht nachwachsen. Allerdings können sich übrige Fettzellen bei Gewichtszunahme vergrößern.

Fazit

Die Kryolipolyse ist eine effektive, schonende Methode zur Reduktion kleiner bis moderater Fettpolster, ohne dass ein chirurgischer Eingriff nötig ist. Wer sich für die Behandlung interessiert, sollte sich von einem qualifizierten Fachinstitut beraten lassen und realistische Erwartungen haben. Die Methode ist vor allem dann sinnvoll, wenn trotz Sport und gesunder Ernährung bestimmte Bereiche hartnäckig bleiben.